Fünfte Kommunale Pflegekonferenz im Landkreis Heidenheim

Vernetzung und Zusammenarbeit in der Pflege im Fokus

Die Kommunale Pflegekonferenz hat sich als feste und tragfähige Plattform etabliert. Bei der mittlerweile fünften Auflage mit mehr als 70 teilnehmenden Akteuren betonte Peter Polta, Landrat des Landkreises Heidenheim und Vorsitzender der Kommunalen Pflegekonferenz: „Die Pflegekonferenz ist Ausdruck eines umfassend angelegten Miteinanders. Sie steht für Zusammenarbeit, für den Austausch von Ideen, und vor allem für konkrete Fortschritte im Sinne der Menschen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind.“ Das Netzwerk besteht aus Akteuren der Pflege, Vertretern der Städte und Gemeinden, der Politik, des Ehrenamts, der Krankenkassen und des Bildungssektors. Geschäftsführerin ist Gertraud Jauß, der Landrat Polta ausdrücklich für ihr Engagement dankte.

Angebot der Tagespflegen sichtbarer machen
Zu den Themen der diesjährigen Kommunalen Pflegekonferenz gehörten unter anderem die Tagespflege sowie die Kurzzeitpflege. Matthias Schauz, Dezernent für Soziales und Gesundheit im Landratsamt Heidenheim, berichtete davon, dass das wichtige Angebot der solitären, also planbaren, Kurzzeitpflegeplätze von bisher 11 Plätzen im Landkreis durch das DRK Heidenheim um weitere 23 Plätze im Landkreis Heidenheim aufgestockt werden konnte. Durch das Seniorenzentrum Regenbogen in Nattheim werden seit April bis zu 12 zusätzliche solitäre Kurzzeitpflegeplätze angeboten. Ein weiteres bedeutendes Angebot zur Entlastung der pflegenden Angehörigen sind die Tagespflegeangebote. Hierbei erarbeitete im Rahmen der Kommunalen Pflegekonferenz eine Arbeitsgruppe bestehend aus den Tagespflegen im Landkreis unter der Leitung von Gertraud Jauß die Website seniorenzeit.org. Die Seite bietet nützliche Infos rund um das Angebot der Tagespflege, außerdem einen benutzerfreundlichen Rechner, mit dem individuell kalkuliert werden kann, wie hoch der Eigenanteil für die jeweilige Tagespflege ist.

Die Arbeitsgruppe Pflegekräftegewinnung und Personalbindung – bestehend aus den Pflegeeinrichtungen, dem Pflegebereich des Klinikums Heidenheim und den ambulanten Pflegediensten unter der Koordination des Landkreises – widmet sich dem Ziel, den Pflegeberuf lebendig und praxisnah erlebbar zu machen, beispielsweise im Rahmen der Ausbildungsmesse und der neuen Pflegemesse in der Jugendberufsagentur Heidenheim, die jährlich wiederholt werden soll. Diana Moll und Sabrina Brenner, Koordinatorinnen der Pflegeausbildung, belegten anhand von Zahlen den Anstieg der Schülerinnen und Schüler in der generalistischen Pflegeausbildung sowie der Pflegehilfeausbildung und betonten die Wichtigkeit dieser Steigerung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Außerdem gab Elke Hoyer, Pflegedirektorin des Klinikums Heidenheim, gemeinsam mit Kolleginnen des Pflegeexperten-Teams Einblicke in das Thema „Pflegeexperten als Erfolgsfaktor – Mehrwert für Patienten, Angehörige und nachsorgende Einrichtungen“.

Gemeinsames Quartiersentwicklungsprojekt zwischen Landkreis und Stadt Niederstotzingen
Vorgestellt wurde zudem das Quartiersprojekt „Niederstotzingen. Gemeinsam. Lebenswert. Zukunft gestalten.“ Im September 2024 hatten der Landkreis Heidenheim als Projektträger, die Stadt Niederstotzingen als Projektkulisse sowie die Stiftung Haus Lindenhof als zivilgesellschaftlicher Partner das Projekt gemeinsam gestartet. Wie lebendig und bürgernah dies in der Praxis aussieht, präsentierten Bürgermeister Marcus Bremer, Katja Koppelmann von der Stiftung Haus Lindenhof, Andrea Steiner, Quartierskoordinatorin in Niederstotzingen, und Gertraud Jauß. So fanden im Mai in Niederstotzingen, Oberstotzingen und Stetten jeweils Termine zur aktiven Beteiligung in Bürgergesprächen statt. Über 170 Bewohnerinnen und Bewohner nahmen die Möglichkeit wahr, ihre Ideen und Wünsche zu äußern, aber auch zu benennen, was sie bereit sind in die Gemeinschaft einzubringen. Am 4. Juli sollen nun Projektgruppen gegründet werden.

Landrat Peter Polta zum Projekt: „Die Quartiersentwicklung ist ein zentrales Anliegen unseres Landkreises, weil sie uns dem Ziel einer generationengerechten Kommune im ländlichen Raum näherbringt. Es geht darum, allen Städten und Gemeinden die Chance zu geben, von den gesammelten Erkenntnissen und Erfahrungen zu profitieren, mit dem Ziel, die Lebensqualität der Landkreisbevölkerung konkret und spürbar zu verbessern.“ Dem schloss sich Bürgermeister Bremer an: „Die Kommunen stehen vor enormen Herausforderungen. Quartiersentwicklung ist aus unserer Sicht eine Möglichkeit. gemeinsam Antworten auf diese Herausforderungen zu finden und ein gutes soziales Miteinander zu fördern“. Das Projekt wird über zwei Jahre mit 115.000 Euro durch das Förderprogramm „Quartiersimpulse“ der Allianz für Beteiligung und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert, soll aber auch nachhaltig über diesen Zeitraum hinaus weitergeführt werden.
 
Weitere Informationen zu den Projekten der Kommunalen Pflegekonferenz finden sich auf der Website des Landratsamts Heidenheim unter „Gesundheit und Pflege“.

Landratsamt Heidenheim:
Landrat Peter Polta (vorne 2. v. l.) mit den Organisatoren und Referenten der 5. Kommunalen Pflegekonferenz:
Vordere Reihe v. l.: Marcus Bremer (Bürgermeister Niederstotzingen), Peter Polta, Gertraud Jauß (Geschäftsführerin Kommunale Pflegekonferenz) und Diana Moll (Koordination Pflegeausbildung)
Mittlere Reihe v. l.: Andrea Steiner (Quartierskoordinatorin Niederstotzingen), Elke Hoyer (Pflegedirektorin Klinikum Heidenheim), Sinem Pektas (Stabstelle Pflegeentwicklung Klinikum Heidenheim), Sabrina Brenner (Koordination Pflegeausbildung)
Hintere Reihe v. l.: Sozialdezernent Matthias Schauz, Katja Koppelmann (Stiftung Haus Lindenhof), Iris Doppstädt (Pflegeexpertin Klinikum Heidenheim), Eveline Scheunert (Pflegeexpertin Klinikum Heidenheim)

86/2025

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